Saudi Arabien, Pakistan und die Mujahedin
Sowohl Saudi Arabien, als auch Pakistan unterstützten die Mujaheddin Kämpfer zwischen 1979 und 1989 im Kampf gegen die Sowjetunion. Pakistan wollte Afghanistan destabilisieren, Saudi Arabien verfolgte religiöse Ziele.
Saudi Arabien: Religiöse Interessen
Saudi-Arabien exportiert nicht nur kostbare Ressourcen wie Öl und Gas, sondern auch religiöse Werte. Das Königreich ist seit Jahrhunderten politisch, kulturell und gesellschaftlich eng verbunden mit dem Wahhabismus, einer extremen Form des Islam. Der Wahhabismus legitimiert in seiner radikalsten Form den Krieg gegen ungläubige und verspricht Selbstmordattentätern einen Platz im Paradies.
Im Afghanistankrieg 1979-1992 unterstützte Saudi Arabien die islamistischen Mujahedin-Rebellen im Kampf gegen die UdSSR, um radikalislamistische Werte sichern und verbreiten zu können. Denn obwohl sich die Auslegungen des Islam zwischen den Mujaheddin und arabischen Wahhabiten unterschieden, teilten sie die im Kern radikale Interpretation. Im Afghanistankrieg zwischen 2001 und 2021 errichtete Saudi-Arabien an den Grenzen zu Afghanistan Flüchtlingslager, die neben dem Schutz der Menschen der Verbreitung der wahhabitischen Werte dienten.
Pakistan: Geopolitische Interessen - historische Feindschaften
Pakistan fürchtet sich vor einem Bündnis zwischen Afghanistan und Indien und ist deshalb daran interessiert, Afghanistan zu destabilisieren. Am einfachsten ist das, indem Rebellengruppen wie Mujaheddin und Taliban unterstützt werden. Selbst bei Machtübernahme sind sie nicht dazu in der Lage, das Land zu stabilisieren und internationale Handlungsfähigkeit zu erreichen. Indien ist der größte Rivale Pakistans - und mit Afghanistan befreundet. In Neu-Delhi gibt es ganze Viertel, in denen Paschtu gesprochen wird und afghanische Kultur gelebt wird. Die historische Freundschaft afghanischer und indischer Stämme reicht Jahrhunderte zurück - der gemeinsame Feind: Pakistan. Wegen der Gründung Pakistans musste Afghanistan viele paschtunische Gebiete abtreten. Indien wurde durch die Gründung Pakistans zwar unabhängig, aber auch geteilt. Ein stabiles Afghanistan würde Pakistan geografische wie politisch in die Enge treiben, deshalb unterstützt Pakistan Rebellengruppen, um das Land zu destabilisieren.